Donnerstag, 14. Februar 2013

Vom schlechten Sehen bis zur Katerakt-Op

Vom schlechten Sehen zur Katerakt-Op

Im Juni 2011 bei einem Kurzurlaub an der Ostsee, sah ich eines morgens mit dem linken Auge so, als wäre ein Fettfinger auf dem Brillenglas.
Doch Putzen half nichts, das Sehproblem blieb.
Der Augenarzt meinte, leichte Bindehautentzündung und beginnender grauer Star. Nach ein paar Tagen  Dexa Gentamicin Tropfen, war das Auge wieder klar.
Im November hatte ich erneut einen Schleier etwa mittig im Sichtfeld. Es half wieder
Dexa Gentamicin Tropfen.
Insgesamt bis Februar 2013: 7.11,1.12, 6.12, 8.12, 10.12, 11.12, 1.13.
Ab Mitte 2012 wurde das Lesen immer schlechter, ab Dezember mit dem linken Auge nicht mehr möglich.
Da ich ca. 10 Stunden pro Tag am Bildschirm verbringe, stellten sich immer häufiger Kopfschmerzen und Schwindel (ab Mittag) ein. Zusätzlich hatte ich ab den Nachmittagsstunden
Aussetzer beim Lesen.
Von Monat zu Monat empfand ich beim Autofahren den Gegenverkehr sehr blendend, gefühlt hatte jedes 10. Auto falsch eingestellte Scheinwerfer (diese Idioten können offensichtlich die Scheinwerferverstellung nicht bedienen). Diese Blendun g macht fast blind.
Ich suchte zunehmend mehr dunkle Räume, das machte es leichter zu sehen.
Ich konnte jetzt zwischen guter und schlechter Beleuchtung unterscheiden:
bei meinem Augenarzt in der Praxis hell aber blendungsfrei, ALDI Auf dem Königslande, hier musste ich ein Auge schließen, so sehr blendete es mich.
Helles Licht, weisse Flächen erzeugten in meinem Auge eine starke Streuung und es wirkte so, als sei alles ganz doll nebelig.
Fernsehen ging gut, jedoch wurde ich im Laufe der Zeit empfindlich auf helle oder gelbliche Farben. Blau, rot oder grün war prima. Irgendwann stellte ich fest, das wenn ich den Bereich zwischen 13 und 15 Uhr am Auge abdeckte, die Blendung/Streung weg war.

Mein Vater hatte sich mit 85 beide Augen wegen Katarakt operieren lassen und war zufrieden.
(Seltsamerweise hatte er vor der OP keine Beschwerden, er meinte nur, weiß sei wieder strahlend)
Er war der Meinung, er hätte eine Vollnarkose und hat prima geschlafen. Nach seinem Op-Bericht
wurde er sediert und das Auge wurde mit Spritze örtlich betäubt.
Immer mehr ältere Menschen im Bekanntenkreis outeten sich als Katarakt operiert und waren zufrieden.
Ich wollte es genauer wissen und habe das Internet durchsucht. Echte Vollnarkosen gab es nur bei wenigen und war immer mit stationärer Aufnahme verbunden.
Es gab Angebote, das Auge mit Tropfen zu betäuben, da man dann das Auge ruhig halten
musste, kam das nicht in Frage. 
Dämmerschlafnarkose und Spritze schien da die Alternative.
Allerdings wollten die von mir befragten Anästhesisten sich nicht zur Dauer der Schlafphase äußern (ich kannte das von diversen Darmspiegelungen: man war so 20 Minuten weg
und bekam nichts mit).
Meine Panik stieg, da aber mein Sehen unerträglich schlecht wurde (ich konnte bei schönem Wetter nicht mehr ohne große Sehprobleme  draussen sein, Autofahren nachts am liebsten mit Sonnenbrille (was ich nicht tat).
Ich sprach mit dem Anästhesisten meines Augenarztes: Ich sediere Sie, sie bekommen eine Kurznarkose, in der Zeit betäube ich mit einer Spritze das Auge, anschließend brezeln Sie durch die Op.
Ok, das reichte. Zwar wollte das ein anderer Anästhesist nicht bestätigen, auch mein Augenarzt schaute ungläubig, aber da eine Bekannte gerade sich hatte frisch operieren lassen und meinte
alles gut..., entschied ich mich für den Eingriff.
Ich hatte ein Aufklärungsgespräch mit meinem Augenarzt, danach war meine Panik wieder riesig
(bis Augenverlust war offenbar alles drin), ich hote mir eine letzte Zweitmeinung ein und dort 
meinte der Augenarzt, für mich würden sich die Risiken reduzieren.
Nun gut.
Am 13.2.13 War es soweit.
In einer augentagesklinik wurde mein Augendruck untersucht und ich bekam augendruck-senkende Medikamente.
Nach 30 Minuten wurde ich in den Op-Bereich "eingeschleust" (Überzieher für die Schuhe, eine Art Kittel und ne Kopfhaube).
Ich musste mich auf eine Art Rollliege legen, eine Ärztin legte mir auf dem rechten Handrücken einen Zugang (gut gemacht, völlig schmerzfrei). Sie sagte ich würde ein Beruhigungsmittel bekommen und eine Kurznarkose.
Dann hatte sie die Spritze für die Betäubung unter dem Auge in der Hand (na toll dachte ich),
muß wohl kurzzeitig abwesend gewesen sein, denn ich habe von der Spritze nichts mitbekommen.
Als sie mich ansprach wie ich mich fühlte, meinte ich, ich sei sehr aufgeregt, ich bekam noch eine Spritze.
Mir wurde mehrfach das Auge gespült und ich bekam ein Tuch über den Kopf und wurde in den OP geschoben.
Mein Augenarzt sagte, er würde die Lider spreitzen, ich habe davon nichts gemerkt.
Ich sa ein helles Licht, spürte nichts. Ich war völlig unruhig und atmete wild. Mein Augenarzt bat mich gleichmäßiger zu atmen. 2x innerhalb der OP. Einmal legte die Schwestere ihre Hand auf meine, das beruhigte mich irgendwie kurzzeitig.
Ich hörte einige Geräusche, manchmal wirkte das Licht viergeteilt, dann hörte ich: ich bin fertig und zufrieden.
Ich wurde aus dem Op gefahren, bekam noch den Tipp keine kohlensäurehaltigen Getränke zu meinem Mittagessen zu trinken, da das mir nicht schmecken würde (stimmt, selbst 5 Stunden später schmeckte ne Cola wie ne abgeluschte Blechdose).
4 Stunden nach der OP sollte ich Antibiotika tropfen, der Verband wurde kurz gelüftet, ich sah verschwommene Helligkeit.
Weiter nahm ich 2 Tabletten zum Senken des Augendrucks.
Am nächsten Tag wurde der Verband abgenommen, es sah alles ein wenig nebelig aus.
Bis jetzt hatte ich keine Schmerzen, mir ging es gut.
Ab Mittag wurde der Blick klar, allerdings hatte ich so eine Art Lidzucken an der linken Seite und
merkwürdige Lichteffekte.
Ich ließ das linke Brillenglas meiner Brille gegen Glas ohne Stärke tauschen und kaufte mir ne billige Lesebrille.
In der Ferne kann ich links ohne Brille wie rechts mit Britte sehen, insgesamt alles ein wenig heller.
Ab 12 Uhr fingen Probleme an: das Auge fühlt sich am, als hätte ich Krümel im Auge,
irgendwelche merkwürdigen Effekte im linken Sichtbereich nerven.
Auch nach 2 Stunden Schlaf, ging es mir nur wenig besser.
Bis jetzt bereuhe ich meine Entscheidung nicht (Lesen mit dem linken Auge geht, wirkt aber irgendwie merkwürdig.)
18.2.2013: In den letzten Tagen viel getropft: Tobradex und Hylo-Vision.
Heute Nachuntersuchung: Bei der Fernsicht: 100% Sehkraft. 
Neuer Termin für die Brillenstärkenbestimmung im April.




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